Der Welt-Schwimmverband hat beschlossen, dass Transfrauen nur unter bestimmten Bedingungen an Wettbewerben im Frauensport teilnehmen dürfen.
Nachdem das Internationale Olympische Komitee (IOC) es den einzelnen Sportarten freigestellt hat, darüber zu entscheiden, ob Transathleten in ihrem Bereich Vorteile gegenüber Frauen aufweisen und ob diese an Wettkämpfen teilnehmen können, hat der Welt-Schwimmverband (FINA) Regeln erlassen, die die Fairness und Chancengleichheit im Frauensport erhöhen sollen, indem sie Transfrauen nur unter bestimmten Bedingungen die Teilnahme erlauben.
Geschlechtswechsel vor Beginn der Pubertät als Voraussetzung für Teilnahme an Frauenwettbewerben
Um die Teilnahme von Transfrauen, also biologischen Männern, die als Frau leben, in Frauensportarten gibt es bereits seit längerer Zeit heftige Diskussionen. Obwohl mehrere Studien festgestellt haben, dass Transfrauen gegenüber biologischen Frauen körperliche Vorteile haben (das IEF hat berichtet), gibt es weiterhin Forderungen, Transfrauen aus Gründen der Gleichberechtigung uneingeschränkt an Sportwettbewerben teilnehmen zu lassen.
Wie BioEdge berichtet hat FINA nun sein Regelwerk angepasst. So dürfen Transfrauen ab sofort nur noch an Frauenwettkämpfen teilnehmen, wenn sie die Transition noch vor der Pubertät gemäß Stufe 2 der Tanner-Stadien oder vor dem 12. Lebensjahr begonnen haben.
Ein Sprecher des Weltverbandes sagte, dass FINA keineswegs Menschen dazu ermutigen wolle, vor dem 12. Lebensjahr eine Geschlechtsänderung vorzunehmen, allerdings habe ein Sportler, der sich einer Geschlechtsumwandlung erst nach Beginn der Pubertät unterzieht, auch weiterhin einen körperlichen Vorteil, was „unfair“ sei. Gleichzeitig setzte FINA eine Arbeitsgruppe in Kraft, die ein Konzept für eine „offene Klasse“, in der alle Sportler starten können, erarbeiten soll.
Es bleibt fraglich, ob neue Regeln auf nationaler Ebene übernommen werden
Die neuen Regeln des FINA gelten für alle internationalen Wettbewerbe, auf nationaler Ebene können die jeweiligen Verbände allerdings eigene Regeln aufstellen. Wie Deutschlandfunk berichtet, hat der Präsident des Deutschen Schwimmverbands Marco Troll bereits mitgeteilt, dass die FINA-Regel dort nicht eingeführt werde. Der Deutsche Schwimmverband hatte sich bei der Abstimmung des Welt-Schwimmverbands, bei der die neuen Regeln mit einer Mehrheit von 70 Prozent angenommen wurden, bereits enthalten. Wie Trollmitteilte, geschehe dies, weil nach seiner Einschätzung „noch zu viele Fragen im wissenschaftlichen und juristischen Bereich sowie zur praktischen Umsetzung unzureichend beantwortet sind“.
Regelanpassungen werden auch in anderen Sportarten ins Auge gefasst
In anderen Sportarten wird momentan an eigenen Regeln gearbeitet. So hat die International Rugby League laut einem Bericht des Online-Portals „Mannschaft“ beschlossen, Transfrauen aus der Frauensparte im Rugbysport generell auszuschließen, um eine erhöhte Verletzungsgefahr für Frauen aufgrund der höheren physischen Kraft biologischer Männer auszuschließen.
Im Gegensatz dazu hat der Deutsche Fußball-Bund laut des Deutschlandfunk-Artikels für alle Amateurliegen ein Spielrecht für „trans-, intersexuelle und für non-binäre Menschen“ beschlossen. Für den Profibereich gibt es derweil noch keine Regelungen. (MM)
Der Welt-Schwimmverband hat beschlossen, dass Transfrauen nur unter bestimmten Bedingungen an Wettbewerben im Frauensport teilnehmen dürfen.
Nachdem das Internationale Olympische Komitee (IOC) es den einzelnen Sportarten freigestellt hat, darüber zu entscheiden, ob Transathleten in ihrem Bereich Vorteile gegenüber Frauen aufweisen und ob diese an Wettkämpfen teilnehmen können, hat der Welt-Schwimmverband (FINA) Regeln erlassen, die die Fairness und Chancengleichheit im Frauensport erhöhen sollen, indem sie Transfrauen nur unter bestimmten Bedingungen die Teilnahme erlauben.
Geschlechtswechsel vor Beginn der Pubertät als Voraussetzung für Teilnahme an Frauenwettbewerben
Um die Teilnahme von Transfrauen, also biologischen Männern, die als Frau leben, in Frauensportarten gibt es bereits seit längerer Zeit heftige Diskussionen. Obwohl mehrere Studien festgestellt haben, dass Transfrauen gegenüber biologischen Frauen körperliche Vorteile haben (das IEF hat berichtet), gibt es weiterhin Forderungen, Transfrauen aus Gründen der Gleichberechtigung uneingeschränkt an Sportwettbewerben teilnehmen zu lassen.
Wie BioEdge berichtet hat FINA nun sein Regelwerk angepasst. So dürfen Transfrauen ab sofort nur noch an Frauenwettkämpfen teilnehmen, wenn sie die Transition noch vor der Pubertät gemäß Stufe 2 der Tanner-Stadien oder vor dem 12. Lebensjahr begonnen haben.
Ein Sprecher des Weltverbandes sagte, dass FINA keineswegs Menschen dazu ermutigen wolle, vor dem 12. Lebensjahr eine Geschlechtsänderung vorzunehmen, allerdings habe ein Sportler, der sich einer Geschlechtsumwandlung erst nach Beginn der Pubertät unterzieht, auch weiterhin einen körperlichen Vorteil, was „unfair“ sei. Gleichzeitig setzte FINA eine Arbeitsgruppe in Kraft, die ein Konzept für eine „offene Klasse“, in der alle Sportler starten können, erarbeiten soll.
Es bleibt fraglich, ob neue Regeln auf nationaler Ebene übernommen werden
Die neuen Regeln des FINA gelten für alle internationalen Wettbewerbe, auf nationaler Ebene können die jeweiligen Verbände allerdings eigene Regeln aufstellen. Wie Deutschlandfunk berichtet, hat der Präsident des Deutschen Schwimmverbands Marco Troll bereits mitgeteilt, dass die FINA-Regel dort nicht eingeführt werde. Der Deutsche Schwimmverband hatte sich bei der Abstimmung des Welt-Schwimmverbands, bei der die neuen Regeln mit einer Mehrheit von 70 Prozent angenommen wurden, bereits enthalten. Wie Trollmitteilte, geschehe dies, weil nach seiner Einschätzung „noch zu viele Fragen im wissenschaftlichen und juristischen Bereich sowie zur praktischen Umsetzung unzureichend beantwortet sind“.
Regelanpassungen werden auch in anderen Sportarten ins Auge gefasst
In anderen Sportarten wird momentan an eigenen Regeln gearbeitet. So hat die International Rugby League laut einem Bericht des Online-Portals „Mannschaft“ beschlossen, Transfrauen aus der Frauensparte im Rugbysport generell auszuschließen, um eine erhöhte Verletzungsgefahr für Frauen aufgrund der höheren physischen Kraft biologischer Männer auszuschließen.
Im Gegensatz dazu hat der Deutsche Fußball-Bund laut des Deutschlandfunk-Artikels für alle Amateurliegen ein Spielrecht für „trans-, intersexuelle und für non-binäre Menschen“ beschlossen. Für den Profibereich gibt es derweil noch keine Regelungen. (MM)